PANEL f DOKU

Panel f: Kulturarbeit und Einkommen

Samstag, 17. November, 16 Uhr, Campus
Kurator: Alexander Ratschinskij (art3kultursalon)
Präsentiert von: Wirtschaftsreferat der Stadt Augsburg
(Audiomitschnitt zum Download)

Trotz des fortgeschrittenen Programms des art3kultursalons am Samstagnachmittag und der bis
dahin entstandenen Input-Dichte, war das Panel f geprägt von konzentrierter und hitziger Diskussion.
Moderiert von Alexander Ratschinskij vom art3kultursalon kamen Stefanie Sixt als freischaffende
Video-Künstlerin und Unternehmerin, Benedikt Gleißl vom Kreativkombinat Colligatio, Colin Martzy
von der Wirtschaftsförderung der Stadt Augsburg sowie Stefan Oberdörfer, Marketingchef von
freelance.de, zu Wort.

Die anfängliche von Augsburger Einkommens- und Umsatzzahlen gespeiste Debatte über den Begriff
der »Kreativwirtschaft« heizte das Podium direkt auf: Stefanie Sixt unterschied zunächst die
»Underground-Herzblut-Kunst« im Vergleich zur angewandten Kunst mit finanziellem Mehrwert für
die Kreativwirtschaft. Dagegen fanden sich schnell Argumente, dass auch freischaffende bildende
Künstler unternehmerisch denken und tätig sein müssen – wobei die Vernetzungsarbeit ein
wesentlicher Teil des Unternehmertums ist. Eine Möglichkeit der Vernetzung bietet die Plattform
freelance.de, die Stefan Oberdörfer als IT-lastig, aber dennoch offen für alle Sparten beschrieb.
Heute mehr denn je wichtige Punkte wie Markenbildung, die eigene Positionierung im System oder
der Mehrwert der Kunst wurden von Colin Martzy als Ausgangspunkt für Fördermöglichkeiten
genannt. Benedikt Gleißl, als Künstler und Unternehmer, hinterfragte diese Punkte gleich im
Anschluss: Ein Künstler arbeitet für sich oder die Ausführung eines Auftrags, ist aber durch seine
Denkweise oft nicht konform genug, um das zeitliche Rahmensystem unserer Gesellschaft ohne
eigenen Manager oder spezielle Förderung zu erfüllen und zu beliefern. Warum gibt es zum Beispiel
spezielle Subventionen in der ökologischen Agrarwirtschaft, aber keine Förderung für die Kunst – die
Nahrung der Seele?

Lobbyarbeit im Kreativ- und Kunstbereich, wie sie zum Beispiel vom Graffiti-Verein »Die Bunten«
betrieben wird, unterstützt Künstler, indem legale, bemalbare Flächen, Aufträge, vernetzende
Projekte und Nachwuchsarbeit organisiert werden. Ein solcher Ansatz hat Zukunft und kann die
Kreativwirtschaft insgesamt ankurbeln – wobei die Eigeninitiative der Künstler und Kreativen immer
an erster Stelle stehen muss. Dann gibt es auch unterschiedlichste Möglichkeiten einer Förderung
oder Unterstützung. Dabei waren sich die Diskutantinnen einig.

Stimmen aus dem Publikum bestätigten die Wichtigkeit einer vernetzten, motivierten Arbeitsweise
von Kreativgruppen oder einzelnen Künstlern, damit die unterschiedlichen unternehmerischen
Aufgaben ausgeglichen übernommen werden können. Nicht jeder Künstler hat den Kopf frei, um
unternehmerisch zu denken – nicht zuletzt dafür finden Veranstaltungen wie der art3kultursalon als
Vernetzungsplattform für das Fachpublikum statt. (Clara Diepold)

Panel f: Kulturarbeit und Einkommen

Samstag, 17. November, 16 Uhr, Campus
Kurator: Alexander Ratschinskij (art3kultursalon)
Präsentiert von: Wirtschaftsreferat der Stadt Augsburg
(Audiomitschnitt zum Download)

Trotz des fortgeschrittenen Programms des art3kultursalons am Samstagnachmittag und der bis
dahin entstandenen Input-Dichte, war das Panel f geprägt von konzentrierter und hitziger Diskussion.
Moderiert von Alexander Ratschinskij vom art3kultursalon kamen Stefanie Sixt als freischaffende
Video-Künstlerin und Unternehmerin, Benedikt Gleißl vom Kreativkombinat Colligatio, Colin Martzy
von der Wirtschaftsförderung der Stadt Augsburg sowie Stefan Oberdörfer, Marketingchef von
freelance.de, zu Wort.

Die anfängliche von Augsburger Einkommens- und Umsatzzahlen gespeiste Debatte über den Begriff
der »Kreativwirtschaft« heizte das Podium direkt auf: Stefanie Sixt unterschied zunächst die
»Underground-Herzblut-Kunst« im Vergleich zur angewandten Kunst mit finanziellem Mehrwert für
die Kreativwirtschaft. Dagegen fanden sich schnell Argumente, dass auch freischaffende bildende
Künstler unternehmerisch denken und tätig sein müssen – wobei die Vernetzungsarbeit ein
wesentlicher Teil des Unternehmertums ist. Eine Möglichkeit der Vernetzung bietet die Plattform
freelance.de, die Stefan Oberdörfer als IT-lastig, aber dennoch offen für alle Sparten beschrieb.
Heute mehr denn je wichtige Punkte wie Markenbildung, die eigene Positionierung im System oder
der Mehrwert der Kunst wurden von Colin Martzy als Ausgangspunkt für Fördermöglichkeiten
genannt. Benedikt Gleißl, als Künstler und Unternehmer, hinterfragte diese Punkte gleich im
Anschluss: Ein Künstler arbeitet für sich oder die Ausführung eines Auftrags, ist aber durch seine
Denkweise oft nicht konform genug, um das zeitliche Rahmensystem unserer Gesellschaft ohne
eigenen Manager oder spezielle Förderung zu erfüllen und zu beliefern. Warum gibt es zum Beispiel
spezielle Subventionen in der ökologischen Agrarwirtschaft, aber keine Förderung für die Kunst – die
Nahrung der Seele?

Lobbyarbeit im Kreativ- und Kunstbereich, wie sie zum Beispiel vom Graffiti-Verein »Die Bunten«
betrieben wird, unterstützt Künstler, indem legale, bemalbare Flächen, Aufträge, vernetzende
Projekte und Nachwuchsarbeit organisiert werden. Ein solcher Ansatz hat Zukunft und kann die
Kreativwirtschaft insgesamt ankurbeln – wobei die Eigeninitiative der Künstler und Kreativen immer
an erster Stelle stehen muss. Dann gibt es auch unterschiedlichste Möglichkeiten einer Förderung
oder Unterstützung. Dabei waren sich die Diskutantinnen einig.

Stimmen aus dem Publikum bestätigten die Wichtigkeit einer vernetzten, motivierten Arbeitsweise
von Kreativgruppen oder einzelnen Künstlern, damit die unterschiedlichen unternehmerischen
Aufgaben ausgeglichen übernommen werden können. Nicht jeder Künstler hat den Kopf frei, um
unternehmerisch zu denken – nicht zuletzt dafür finden Veranstaltungen wie der art3kultursalon als
Vernetzungsplattform für das Fachpublikum statt. (Clara Diepold)

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